Kommentar |
Ausgehend von der Frage nach dem emanzipatorischen Potential von Recht beschäftigen wir uns im Projekttutorium mit verschiedenen antirassistischen und migrantischen sowie feministischen Kämpfen und deren Begegnungen mit dem Rechtsstaat. Wir betrachten Recht dabei aus der Perspektive der feministischen Rechtswissenschaft zum einen als wichtiges Instrument im Kampf gegen Ungleichheiten und Diskriminierung und zum anderen als diese (re)produzierend und stabilisierend. Dieses Dilemma leuchten wir durch das Lesen und Diskutieren philosophischer und rechtstheoretischer Texte, durch die Beschäftigung mit empirischen Fallbeispielen und im Dialog mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen und aktivistischen Akteur_innen aus. Im letzten Semester lag ein Schwerpunkt auf der Theoriearbeit, dieser soll sich im Sommersemester hin zur praktischen Arbeit in verschiedenen Feldern in Berlin verlagern. Dabei wollen wir uns thematisch Frauen*bewegungen und Kämpfen um rechtliche Anerkennung um die Wende in Berlin widmen. Im Seminar können die Folgen der rechtlichen Vereinigung der BRD und der DDR besprochen und feministische und antirassistische Perspektiven zu der Zeit ergründet werden. Am Ende des Semesters soll daraus ein kleines, mit Akteur_innen aus dem Feld gemeinsam erarbeitetes Projekt entstehen, dass im weitesten Sinne der Frage nachgeht, wie diese gesellschaftlichen Kämpfe der Frage nach dem emanzipatorischen Potential von Recht praktisch begegnen.
Seminarleiterinnen: Klara Nagel, Ronda Ramm klara.nagel@student.hu-berlin.de ronda.ramm@gmail.com |