Kommentar |
In der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts ist Alchemie auf vielfältige Weise präsent: Manche Künstlerinnen und Künstler verstehen sich selbst als Alchemisten, manche greifen Themen der historischen Alchemie (Stein der Weisen, Hermes Trismegistos etc.) auf und machen sie zum Gegenstand ihrer Darstellungen; andere bearbeiten ihre Materialien mit experimentellen Methoden, die den historischen Experimenten der Alchemie zu ähneln scheinen. Im Seminar analysieren wir einige dieser Arbeiten. Wir untersuchen, was Künstlerinnen und Künstler der Moderne und der Gegenwart an Alchemie fasziniert. Wir lernen dabei unterschiedliche Impulse der künstlerischen Auseinandersetzung mit Alchemie kennen: So bietet die historische Alchemie Ressourcen für die Reflexion der historischen Zusammenhänge von Kunst, Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft (als „artes“) sowie für die Reflexion der Austauschbeziehungen zwischen Judentum, Islam und Christentum. Nicht zuletzt scheint die alchemische Erforschung von Materie einen konkreten Zugang für künstlerische Forschungsinteressen zu eröffnen. Wir rezipieren und analysieren Film- und Bildmaterial. Unterstützend ziehen wir literarische und wissenschaftliche Texte zu Rate, die das Faszinierende der Alchemie für die Moderne und die Gegenwart verbal artikulieren und explizieren. |
Literatur |
Sven Dupré u.a. (Hrsg.): Kunst und Alchemie. Das Geheimnis der Verwandlung, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2014; Helmar Schramm u.a. (Hrsg.): Spuren der Avantgarde: Theatrum alchemicum. Frühe Neuzeit und Moderne im Kulturvergleich, Berlin 2017. |