Kommentar |
Das Projektseminar widmet sich dem Phänomen der Stimme aus dem Off durch künstlerische Forschungen zwischen Hörspiel und Performance. In Filmen und Hörspielen erscheinen Off-Stimmen oft als Metaebenen, als vermeintlich allwissende Kommentator*in oder extradiegetische Erzähler*in. Erklingen sie aufgenommen in einer Aufführung, verknüpfen sie diese mit dem Hörspiel. Off-Stimmen in Performances werfen medientheoretische, -philosophische und zugleich inszenatorische Fragen auf wie: Wen oder was hören wir in einer Off-Stimme? Was sehen wir, wenn wir nicht sehen, was wir hören? Welche Körperlichkeit besitzt die Off-Stimme? Welche Erwartungshaltungen ruft sie hervor, wenn sie in einer Aufführungssituation spricht? Wie können Off-Stimmen auf der Bühne mit Körpern und Dingen interagieren? Wie lässt sich die erzählerische Autorität dieser Stimme hinterfragen? Das Projektseminar bietet einen Rahmen für Produktionen eigener Hörspiele samt Aufführungsformat. Dabei gibt das Thema Stimme aus dem Off Anlass für Spiele mit eigenen und fremden Off-Stimmen, für künstlerische Erkundungen von Medialität und Mediengeschichte technisch realisierter oder digitaler Stimmen, für Versuche eines Queerings von Stimmen, Körpern und deren Erscheinen in Filmen und Hörspielen.
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Bemerkung |
Geleitet wird das Projektseminar von Mitgliedern des Künstlerinnenkollektivs hannsjana, Jule Gorke, Lotte Schüßler, Marie Weich.
hannsjana produzieren Performances und ortsspezifische Hörspiele als konzeptionell und inhaltlich feministische Auseinandersetzungen mit Wissenschaft, Kunst und Populärkultur. Ihre Stimmen lassen sie dabei bevorzugt aus dem Off erklingen. |