Kommentar |
„Sage mir, was du brauchst, und ich will dir dafür ein Nietzsche-Zitat besorgen“, schrieb Kurt Tucholsky 1932. Tatsächlich gibt es kaum einen Philosophen, der von so vielen unterschiedlichen Seiten in Anspruch genommen worden ist: von der Jugendbewegung bis zur Postmoderne, von Demokraten und Reaktionären, von Metaphysikern und Überwindern des metaphysischen Denkens. Lässt sich aus Nietzsches Werk überhaupt eine konsistente Philosophie destillieren, oder führt es den fortschreitenden Prozess des Denkens vor? Und was sind die politischen Konsequenzen dieses Denkens? In der Vorlesung werden Schlüsseltexte von Nietzsche in ihrem historischen Kontext diskutiert. Darüber hinaus werden wir exemplarisch ihre Wirkungsgeschichte verfolgen. Im Hintergrund steht dabei die Frage, ob und warum Nietzsche für Kulturwissenschaftlerinnen und Kulturwissenschaftler noch heute die Lektüre lohnt. |