Kurzkommentar |
Spätestens seit dem Streit um das Humboldt-Forum und die ethnologischen Sammlungen im rekonstruierten Stadtschloss Berlins sowie seit der parallel dazu erfolgten Ankündigung des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zu geplanten Restitutionen von Raubkunst hat die seit langem schwelende Diskussion um die problematische Provenienz von Objekten in europäischen Archiven und Museen endgültig eine breite Öffentlichkeit erreicht. Dabei ist zu beobachten, dass in den politischen wie kulturellen Vorstößen eher konservative Begriffe des Eigentums, des Erbes und der Kultur aufkommen, die sich nur selten einer Idee des Künftigen öffnen. In dem Projekt möchten wir versuchen, in dieser Diskussion aus kulturwissenschaftlicher Perspektive Position zu beziehen. Konkret wird es darum gehen, aktuelle Texte und Fallbeispiele auf ihre Rhetorik, ihre Verortung in Geschichte und Gegenwart sowie auf ihre konzeptionellen Konsequenzen hin zu analysieren, um Vorstellungen von möglichen „Politiken des Umgangs“ zu entwickeln. |