Kommentar |
Was haben Joseph von Eichendorff, Charles Baudelaire, Edgar Allen Poe, Theodor Fontane, Elisabeth Barrett Browning, Ferdinand Freiligrath, Stephane Mallarmé, Conrad Ferdinand Meyer, Emily Dickinson und Annette von Droste-Hülshoff gemeinsam? Dichterisch kommt in dieser Reihe vieles zusammen, was man selten zusammen denkt: Spätromantische Lyrik, simulierte volksliedhafte Poesie, politische Texte, realistische Dichtung, symbolistische und andere Sprachexperimente. Aber alle diese Autorinnen und Autoren haben mehr oder weniger gleichzeitig in der Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben. Das SE will an solchen bewusst unterschiedlichen Beispielen aus der lyrischen Produktion von ca. 1840-1860 die Gleichzeitigkeit des (scheinbar) Ungleichzeitigen in der Literatur erfahrbar machen. Gleichzeitig sollen sich im Nachvollzug von zentralen Kategorien wie Metrik, Strophik, der poetischen Sprachlichkeit oder der Reflexion von Traditionen unter den Texten wiederum vielfache Querverbindungen ergeben, die die Grenzen einzelner Nationalliteraturen durchbrechen. Die endgültige Zusammenstellung der Texte wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. |