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Evaluation meets Kollaboration: Auf den Weg in eine neue Evaluationspraxis - Detailseite

  • Funktionen:
  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53158
Semester SoSe 2019 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 12:00 bis 14:00 wöch 205 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


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Institutsgebäude - Universitätsstraße 3b (UNI 3)

Außenbereich nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     35
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Hendriks, Barbara , M.A. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Sozialwissenschaften Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Master of Arts  Wissenschaftsforschung Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Wissenschaftsforschung Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften, Wissenschaftssoziologie und Evaluationsforschung (J) (S)
Inhalt
Kommentar

Evaluationen nehmen in modernen Arbeits- und Wissensgesellschaften einen zentralen Stellenwert ein: Sei es die Evaluation von ‚Arbeitskraft‘ in der Wirtschaft durch Unternehmen wie PricewaterhouseCoopers oder die Evaluation von Prozessen der Wissensproduktion wie durch das CWTS Leiden Ranking. Grundsätzlich erfüllen Evaluationen unterschiedliche Funktionen: Erkenntnisfunktion, Kontrollfunktion, Dialogfunktion oder sie fungieren im Sinne einer Legitimationsbeschaffung. Entsprechend der Diversität hinsichtlich ihrer Funktionen, sind auch der Aufbau und die Umsetzung von Evaluationen jeweils kontext- bzw. situationsspezifisch, d.h. je nach zu evaluierendem Gegenstand, Interessen der Akteure, finanziellen Mitteln, etc.

In bekannter Weise sind in der Industriearbeit mit Evaluationen häufig(er) spezifische Rationalisierungsprozeduren verbunden, die sodann auf eine Optimierung des Outputs zielen. Erfolgreich erscheinen Evaluationen in der Industriewelt also dann, wenn sie die Mechanismen der Optimierung von abstrakten Zahlen – „wir schreiben schwarze Zahlen!“ – in Gang setzen. Was ist aber mit den am Arbeitsprozess beteiligten Akteuren? Was bedeutet das „Schreiben schwarzer Zahlen“ für die Arbeitnehmer/innen (bspw. Fließbandarbeiter/innen)? Das Seminar hat zum Ziel, derartige Fragen, die sich am konkreten Beispiel der Industrieevaluation ergeben, für die Wissenschaftsforschung und ihren unterschiedlichen Evaluationskonzepten fruchtbar zu machen, in dem wir uns mit der folgenden Frage auseinandersetzen: Wie kann eine Wissenschaftsforschung zu einer modernen, d.h. reflexiven Evaluationspraxis beitragen, die die Interessen von den verschiedensten am Leistungs- bzw. Produktionsprozess beteiligten Akteuren (Wissensarbeiter/innen) in den Blick nimmt?

Um zu einer Beantwortung dieser Frage gelangen zu können, beschäftigt sich das Seminar in einer ersten Phase mit empirischen Evaluationsstudien aus dem Bereich der Industriesoziologie. Damit greifen wir auf einen kritischen Wissensbestand zurück, welcher sich insbesondere seit den Arbeiten von Karl Marx entwickelt. In einer zweiten Phase beschäftigen wir uns vergleichend mit empirischen Evaluationsprozederen aus dem Bereich der Wissenschaft und lernen basale Elemente wissenschaftlicher Evaluationen kennen. In einer dritten Phase stellen wir die beiden Evaluationskonzepte aus Industrie und Wissenschaft gegenüber, diskutieren Gemeinsamkeiten und Unterschiede und bereiten uns damit auf die letzte und vierte Phase des Seminars vor, die neue theoretische Konzepte bereitstellt, die die Evaluationspraxis reflexiv in eine Kollaborationspraxis zu wenden versucht, die sodann die unterschiedlichsten am Prozess beteiligten Akteure in den Blick nimmt. Das Seminar versucht mit diesem Vorgehen experimentell Perspektiven aus der empirischen Industriesoziologie und der Wissenschaftsforschung füreinander fruchtbar zu machen, sodass durch die Verschränkung Erkenntnisse generiert werden, die sowohl für eine Arbeits- und Industriesoziologie als auch für eine kritische Wissenschaftsforschung von Belang sind.

Literatur

Bogusz, Tanja, und Martin Reinhart. 2016. „Öffentliche Soziologie als experimentalistische Kollaboration. Zum Verhältnis von Theorie und Methode im Kontext disruptiven sozialen Wandels.“ In Öffentliche Gesellschaftswissenschaften - Zwischen Kommunikation und Dialog. Springer.

Bogusz, Tanja. 2018. Experimentalismus und Soziologie: von der Krisen- zur Erfahrungswissenschaft. 1. Auflage. Frankfurt: Campus-Verlag.

Hornbostel, Stefan. 2010. „(Forschungs-)Evaluation“. In Handbuch Wissenschaftspolitik, herausgegeben von Dagmar Simon, Andreas Knie, und Stefan Hornbostel, 293–309. VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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