Kommentar |
2019 jährt sich der Geburtstag von Theodor Fontane zum 200. Mal. Er gehört zu den großen Romanciers des 19. Jahrhundert. In seinen Werken hat er dem modernen Protestantismus in dessen spezifischer Spannung von Tradition und Individuation ein bleibendes Denkmal gesetzt. So vertritt der Protestant Fontane in seinen eigenen christlichen Überzeugungen einerseits eine eher reservierte, individuelle Position gegenüber kirchlicher Inanspruchnahme. Unter den zahlreichen Pastoren, die sich in seinem Werk finden, schätzt er aber andererseits diejenigen, die als Vertreter der Institution „Kirche“ und ihrer Lehre eindeutig identifizierbar sind. Diese Spannung macht eine Lektüre ausgewählter Texte sowohl des Erzähl- wie des biographischen Werkes auch für gegenwärtige praktisch-theologische Diskurse interessant: Wofür steht ein aufgeklärter und zukunftsfähiger Protestantismus, gerade in einem säkularen Umfeld (Berlin-Brandenburg)? Welche Aufgabe kommt hierbei den Pfarrer*innen zu? Wie verhalten sich gerade hier religiöse Haltung und Lebensführung zueinander? Wofür steht die Rede von „Moderne“ im Kontext religiöser und praktisch-theologischer Diskurse?
Organisatorisches: Am 5.7. (nachmittags), 6.7. (ganztägig) und 7.7. (vormittags) finden Exkursionen in Berlin sowie in die nähere Umgebung statt, bei denen Orte des Lebens und Werks von Fontane besichtigt werden, z.B. Neuruppin (Landesausstellung anlässlich des Jubiläums), Rheinsberg, Stechlinsee. Diese Exkursionen finden in Kooperation mit Studierenden aus Marburg statt, die sich unter der Leitung von Prof. Dr. Maike Schult ebenfalls der Fontane-Lektüre widmen. |