Kommentar |
Ernst Troeltsch hat drei grundlegende Formen religiöser Gemeinschaften unterschieden: Kirche, Sekte und Mystik. Jede dieser Formen folge, so Troeltsch, eigenen religiösen Ideen und spezifischen sozialen Interaktionsmustern. Daran schließt die Vorlesung an und diskutiert unterschiedliche Modelle religiöser Vergemeinschaftung, deren Genese, Transformation sowie die leitenden religiösen Ideen und sozialen Interaktionsmuster: Was unterscheidet das Konzept einer Volkskirche von einer Staatskirche? Welchen Prinzipien folgen Frei(willigkeits)kirchen oder sog. Megachurches? Was meint die Rede von Gemeinde? Wodurch sind fluide Formen der Vergemeinschaftung wie religiöse Eventgemeinschaften (z.B. der katholische Weltjugendtag) oder projektbezogene Gruppen gekennzeichnet? Vorgestellt werden die unterschiedlichen individuellen, biographischen, traditionellen, ökonomischen und sozio-kulturell konstruierten Vergemeinschaftungs- und Zugehörigkeitsmuster, und zwar sowohl anhand konkreter Beispiele und Praktiken wie auch anhand theologischer, religionssoziologischer, religionsethnologischer u.a. Theoriemodelle. Der Schwerpunkt der Vorlesung liegt auf christlichen Religionsgemeinschaften. |