Kommentar |
Das Nordeuropa-Institut in Berlin ist zwar das größte deutsche - und möglicherweise europäische - Institut zur Erforschung der nordeuropäischen Kultur und Geschichte; doch mit welchen Mitteln lässt sich in der deutschen Hauptstadt die Geschichte Nordeuropas erforschen? Eine naheliegende Möglichkeit besteht darin, die Berliner Bibliotheken nach entsprechenden Buchtiteln und Zeitschriftenbeiträgen zu durchforsten. Doch die Stadt hat weit mehr zu bieten als Bücher. Museen, Archive, die Nordischen Botschaften, nordeuropäische Kulturinstitute und -vereine, Kirchengemeinden, Architektur, Gedenkorte u.v.a.m. bieten eine Fülle von Materialien, die mit Nordeuropas Geschichte zu tun haben. U.a. Münzen, Karten, Bilder, Filme, ethnographische Objekte oder schriftliche Dokumente bilden die Grundlage einer vor Ort möglichen Recherche, ohne dass man deshalb gleich in die nordeuropäischen Länder reisen müsste. In der Lehrveranstaltung soll erstmals versucht werden, diese verschiedenen Materialien zu finden, in einer Datenbank systematisch zu sammeln und (auf längere Sicht) für Berliner Studierende und Forscher zugänglich zu machen. Es wird also ganz wesentlich darauf ankommen, wie engagiert die Veranstaltungsteilnehmer_innen dieses Projekt vorantreiben. Die damit verbundenen Rechercheaufgaben und die abschließende schriftliche Zusammenfassung der Forschungsergebnisse dient gleichzeitig als Leistung im Sinne der Modulabschlussprüfung und wird am Ende benotet.
Geschichtsstudierende sind herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Sie ist auch für das Geschichtsstudium anrechenbar. |
Literatur |
Heinz-Gerhardt Haupt/Charlotte Tacke: Die Kultur des Nationalen. Sozial- und kulturgeschichtliche Ansätze bei der Erforschung des europäischen Nationalismus im 19. und 20. Jahrhundert, in: Kulturgeschichte Heute (hg.v. Wolfgang Hardtwig, Hans-Ulrich Wehler), Göttingen 1996, S.255-283. Nordic paths to national identity in the nineteenth century (hg.v. Øysteinn Sørensen), Oslo 1994 (= KULTs skriftserie 22). |