Automatisierung – heutzutage vornehmlich in Form der Digitalisierung – verändert die wirtschaftliche Wertschöpfung. Der Strukturwandel produziert Gewinner und Verlierer und stellt so den Sozialstaat vor (neue) Herausforderungen. Der erste Teil des Seminars befasst sich mit Texten zu den Auswirkungen von technologischem Wandel auf Arbeitsmärkte und ökonomische Ungleichheit. Der Fokus liegt zunächst auf theoretischen und quantitativ empirischen Studien zu den Auswirkungen der Automatisierung. Auf dieser Grundlage werden Beiträge diskutiert, die in die Zukunft des „Digitalen Kapitalismus“ blicken. So soll die digitale Automatisierung als neue Form der Automatisierung erschlossen werden.
Der zweite Teil des Seminars nimmt die sozialpolitischen Debatten rund um die Automatisierung und die „Zukunft der Arbeit“ in den Blick. Bereits vergangene Automatisierungswellen haben die Frage nach Sozialpolitik in einer Gesellschaft ohne – oder zumindest mit nur sehr wenig – Lohnarbeit aufgeworfen. Beiträge aus den 1970er Jahren sollen Parallelen und Unterschiede zur heutigen Debatte aufzeigen. Die Auseinandersetzungen um Arbeitszeitreduktionen während der Deindustrialisierung in den 1980er Jahren werden mit den aktuellen Fragen rund um die Arbeit im Digitalen Kapitalismus verglichen. Im letzten Drittel werden aktuelle europäische sowie internationale Beiträge und sozialpolitische Instrumente zur sozialen Absicherung im „Digitalen Kapitalismus“ in den Blick genommen. Insgesamt soll ein Überblick über den Zusammenhang von Automatisierung, Digitalisierung und Sozialpolitik entstehen, den die Teilnehmer*innen in Hausarbeiten zu Fallbeispielen vertiefen. |