Kommentar |
Die Veranstaltung findet im Raum 107a Institut für Europäische Ethnologie, Møhrenstraße 40-41, 10117 Berlin statt. Der erste Termin wird in diesem Raum stattfinden, danach werden wir evt. einen anderen Raum beziehen!
Im Anschluss an die Seminarzeit gibt es die Möglichkeit, die Filme gemeinsam zu schauen.
Im Film überlagern sich die Ebenen des Sehens, des Interpretierens und des Wissens. In diesem Q-Tutorium möchten wir Dokumentarfilme der DDR analysieren und der Frage nachgehen, welche darin formulierten Frauenbilder herausgearbeitet werden können. Die Dokumentarfilmerinnen selbst, aber besonders historisch kontextualisierte Frauenbilder im Zeitraum zwischen 1946 und 1990 werden konkret im Hinblick auf Arbeit und Ausbildung, Gesundheit, sowie allgemein mit dem DDR Alltag verbundene Lebensbereiche in den Fokus rücken können sowie auch nicht zur Aufführung gelangte, verbotene Dokumentationen. Nicht nur im deutschsprachigen sondern auch europäisch und internationalen Wissenschaftsbereich besteht nach wie vor eine Fehlstelle in der Forschung zum Arbeits- und Lebensalltag der Frau in Ostdeutschland sowie der Transformation seit 1990. Das macht auch der Soziologe Nigel Swain deutlich. (Vgl. SWAIN 2013) Studierende aller Fachrichtungen, insbesondere Geschichte, Gender Studies, Medienwissenschaften, Kunst- und Bildgeschichte, Philosophie, Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie sind eingeladen, eigene Teilforschungsfragen zu entwickeln. Ein Workshop, der für Ende November geplant ist, vermittelt uns eine filmpraktische Methode zur essayistischen Filmanalyse, die wir anschließend in kleineren Gruppen hinsichtlich unserer selbstgewählten Forschungsfragen erproben. Bereits konkrete Interessensgebiete sind herzlich willkommen. Es ist möglich, dass wir das Semester mit einer selbstorganisierten Veranstaltung abschließen, auf der unsere entstandenen wissenschaftlichen Essay-Filme für ein breiteres Publikum präsentiert werden. Ein wichtiges Grundprinzip des Q-Tutoriums ist unser motivierter Eigenanteil an der Forschung. hoffmaqc@hu-berlin.de |
Literatur |
Literatur: - Barbara Eichinger, Frank Stern (2009): Film im Sozialismus – die DEFA. Berlin. - Gabriele Stölzer (1996): Filmen mit Frauen. In:Gegenbilder. Filmische Subversion in der DDR 1976-1989. Texte, Bilder, Daten. Hg: Karin Fritzsche/Claus Löser. Berlin, S. 75-80. - Gebhard Moldenhauer (2001): Einblicke in die Lebenswirklichkeit der DDR durch dokumentare Filme der DEFA. Oldenburg. - Bill Nichols (1991): Representing Reality: isues and concepts in documentary. Bloomington. - Torsten Näser (2004): Film und Text. Ethnografische Wissensformate im Dirkursvergleich. Bd 7, Studien zur Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie. Berlin. sowie - Günter Jordan (1996): Schwarzweiss und Farbe: DEFA Dokumentarfilme 1946-92. Hg: Filmmuseum Potsdam. 1. Auflage, Berlin. - Peter Zimmermann (1995): Deutschlandbilder Ost: Dokumentarfilme der DEFA von der Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung. Konstanz. |