Kommentar |
Spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik im Jahr 2009 sind die Schlagwörter Heterogenität und Inklusion im Kontext von Schule und Lehrer*innenbildung in aller Munde. Die fremdsprachendidaktische Forschung beginnt jedoch erst, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen; es wurde bisher wenig Grundlagenforschung betrieben, und es liegen nur vereinzelte empirische Studien vor. Was bedeuten Heterogenität und Inklusion aber für den Fremdsprachenunterricht, also für das Lehren und Lernen von Fremdsprachen? Wie verändern sich unsere Vorstellungen von Englischunterricht vor dem Hintergrund von Inklusion? Und wie müsste ein inklusiver Englischunterricht aussehen, der also allen Schüler*innen Lern- und Entwicklungsangebote zu machen vermag, die ihren Bedarfen, Fähigkeiten und Erfahrungen entsprechen? Diesen Fragen werden wir im Seminar gemeinsam nachgehen. Auf der Grundlage inklusionspädagogischer Theoriebildung und mit einem breiten, also nicht auf sonderpädagogische Förderbedarfe begrenzten, Inklusionsbegriff beschäftigen wir uns mit fremdsprachendidaktischen Konzepten und ihrem Potenzial für inklusiven Englischunterricht sowie mit den Berliner curricularen Vorgaben. Aus der normativen Perspektive eines nicht-ausschließenden Fremdsprachenunterrichts werfen wir einen Blick in die schulische Realität und setzen uns mit aktuellen Lehrwerken auseinander. Achtung: Teilnehmende dieses Seminars planen bitte im November/Dezember 2018 einen Hospitationstag an einer Berliner Schule ein. |