Kommentar |
Das geschriebene Wort scheint sich auch heute noch im Sinkflug der öffentlichen Wahrnehmung zu befinden. Nachrichten, (fiktive) Erzählungen, die Ansprache eines jeden Rezipienten gleich welchen Mediums erfolgt scheinbar im Bild – sei es bewegt oder in Form der Fotografie. Dass der Text, der den meisten fiktiven wie realen Erzählungen noch immer zugrunde liegt, hier nach wie vor dramaturgische Beachtung finden sollte, wird gerne ausgeklammert. Das spezifische Verständnis von Narrativität und Textualität bedarf somit einer Neuverortung. Was ist aus einer medienwissenschaftlichen Perspektive unter Texttheatralität zu verstehen?
Das Seminar möchte anhand verschiedener Ansätze der Theatralitätsforschung sowie theoretischen Abrissen zum Textbegriff und Sprache aufzeigen, wie neue technische Medien Kommunikations- und Darstellungsformen verändern. So werden u.a. Twitter, Facebook, Snapchat und WhatsApp auf ihre textbasierten Strukturen untersucht, die als Grundlage für theatrale Inszenierungstendenzen verstanden werden können. Zudem sollen praktisch orientierte Verfahrensweisen aufgezeigt und erprobt werden, um den Entstehungsprozess von Texten mit Hilfe Sozialer Medien zu erforschen. Entstehen hieraus tatsächlich Texte, die in ihrer Eigenart neue Formen und Verständniskategorien bilden? |