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Ethnography Reloaded. Einführung in europäisch-ethnologisches Forschen und Schreiben - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Grundlagenseminar Veranstaltungsnummer 51722
Semester WiSe 2018/19 SWS 4
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 12:00 bis 16:00 wöch von 22.10.2018  211 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


Institutsgebäude - Mohrenstraße 40/41 (MO 40)

  findet statt    
Mo. 12:00 bis 16:00 wöch von 22.10.2018  212 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


Institutsgebäude - Mohrenstraße 40/41 (MO 40)

  findet statt    
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Binder, Beate , Prof. Dr.
Hauer, Janine , MA
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Europäische Ethnologie Hauptfach ( POVersion: 2008 )   10  -  
Master of Arts  Europäische Ethnologie Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   10  -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar

Dieser Pflichtkurs am Beginn des MA-Studiums Europäische Ethnologie bietet eine vertiefte Auseinandersetzung mit ethnographischem Arbeiten (Achtung: der Kurs steht nur in begründeten Ausnahmefällen und nach vorheriger Rücksprache mit Beate Binder für andere Studierende zur Verfügung).

Ethnographie meint dabei (mindestens) dreierlei: 1) das systematische Erkunden von Alltagspraktiken und -logiken mittels empirischer Methoden, 2) das Schreiben über diese Alltage sowie 3) einen spezifischen Theorie-Empirie-Nexus. Jeweils bildet ethnographisches Arbeiten Wirklichkeit nicht einfach ab, sondern ist aktiv und produktiv an deren Herstellung, Auslegung und Deutung beteiligt. Ethnographien verfolgen je nach ihrer „Machart“ verschiedene Ziele. Sie intervenieren – in unterschiedlichem Ausmaß und mit heterogenen Stoßrichtungen – auch in die Alltagswelten, in denen Ethnograph_innen arbeiten und in denen die Menschen leben, die sie beschreiben.

Das Seminar führt in die Praxis von Ethnographie und Kulturanalyse ein und fragt nach den Wechselwirkungen und Verknüpfungen zwischen Theorie und empirischen Methoden. Es stellt Feldforschung als Design, Prozess und Interaktion vor und leitet dazu an, in offenen Systemen und nicht in geschlossenen Containermodellen von Gemeinschaften, Staaten, Kulturen, Gruppen oder Netzwerken zu denken. Da ein Thema oder eine Forschungsfrage alleine noch kein ethnographisches Projekt ausmacht, werden im Seminar die Prozesse des Austüftelns von Forschungsdesigns oder -„kompositionen“ und die Durchführung eigener, explorativer Forschungen (in Arbeitsgruppen) besprochen und eingeübt.

Die Seminar-Lektüre besteht erstens aus diskursiv-reflexiven Texten, die nach den Bedingungen der Wissensproduktion im Forschungsprozess und der Spezifik, Relevanz und Logik von empirischer Forschung im Fach Europäische Ethnologie fragen. Zweitens diskutieren wir grundlegende kulturtheoretische Texte in ihren Bezügen zu Ethnographie und Kulturanalyse. Drittens lesen wir ethnographische Beispielstudien – von der Magisterarbeit bis zum "Klassiker" –, um die methodische Phantasie anzuregen und über die sich verändernden Bedingungen von Feldforschung in der Gegenwart nachzudenken. Einzelne Arbeitsschritte – Feld- und Gegenstandskonstruktion, Forschungs-Interaktionen, Auswertung und Aufbereitung – werden schrittweise anhand konkreter Beispiele selbst erprobt.

Alle Studierenden erarbeiten eigene Projekte, die am Ende des Semesters präsentiert und diskutiert werden. Ziel ist es, selbst produzierte Daten hinsichtlich ihrer Aussagekraft, Tiefe und Reichweite bewerten zu lernen, spezifische Methoden als Technik und Haltung zu erproben, ein Forschungsdesign zu entwerfen und einen Sinn für die Zusammenhänge zwischen Erkenntnisinteressen, theoretischen Anliegen und empirischen Methoden zu entwickeln.

Literatur

Studierenden, die ihren Bachelor-Abschluss nicht in Europäischer Ethnologie bzw. einem Äquivalent gemacht haben, empfehlen wir dringend eine der folgenden allgmeinen Einführungen ins Fach vor Semesterbeginn zu lesen:

KASCHUBA, W. 2006. Einführung in die Europäische Ethnologie, München, CH Beck.

WARNEKEN, B. J. 2006. Die Ethnographie populärer Kulturen. Eine Einführung, Böhlau.

Weitere Literaturhinweise:

AMANN, K. & HIRSCHAUER, S. 1997. Die Befremdung der eigenen Kultur. Ein Programm. In: DIES. (Eds.) Die Befremdung der eigenen Kultur. Zur ethnographischen Herausforderung soziologischer Empirie. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 7-52.

BISCHOFF, C., et al., Eds. 2014. Methoden der Kulturanthropologie. Stuttgart, Bern: UTB, Haupt.

BOURDIEU, Pierre ; WACQUANT, Loic J.D. 2006. Reflexive Anthropologie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

BREIDENSTEIN, G., et al. 2014. Ethnografie. Die Praxis der Feldforschung. Konstanz. München: UTB, UVK.

EMERSON, R. M., FRETZ, R. I. & SHAW, L. L. 2011. Writing Ethnographic Fieldnotes, Chicago, University of Chicago Press.

HESS, S., MOSER, J. & SCHWERTL, M. (Eds.) 2013. Europäisch-ethnologisches Forschen. Neue Methoden und Konzepte, Berlin:

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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