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Register, Normen, Genres - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53216
Semester WiSe 2018/19 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 12:00 bis 14:00 wöch 2095A (Seminarraum)
Stockwerk: 1. OG


Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     40
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kammerzell, Frank , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Archäol. Nordostafrikas Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Archäologie
Inhalt
Kommentar

Der Begriff Register bezieht sich in der Linguistik auf die spezifischen Eigenheiten des Sprachgebrauchs in Abhängigkeit von einer bestimmten Kommunikationssituation oder Textsorte, wobei insbesondere die sozialen Beziehungen zwischen den Kommunikationsteilnehmern und das Kommunikationsziel des Sprechers eine Rolle spielen. Die enorm lange Dokumentation der ägyptischen Sprache und die Tendenz, bestimmte Textsorten und Einzeltexte auch 2000 Jahre nach der Erstbezeugung noch mehr oder weniger unverändert zu verwen­den, ziehen es zwangsläufig nach sich, dass das Nebeneinander und Miteinander unterschiedlicher Normen und Register vor allem in den jüngeren Perioden der Sprachgeschichte eine wichtige Rolle spielen: Die Zeit vom Ende der Achtzehnten Dynastie (um 1550-1300 v. Chr.) bis in die Römische Kaiserzeit zeichnet sich durch das Nebeneinander von Älterem Ägyptisch und Jüngerem Ägyptisch aus, das in der Ägyptologie gern als Diglossie­situa­tion beschrieben wird: Normhierarchisch hoch ange­siedelte Textsorten, insbesondere religiöse Texte, verlangten in der Regel die Verwendung der älteren Sprachform. Es versteht sich von selbst, dass es dabei auch ( in wechselndem Umfang) zu Interferenzen kam, die vorrangig durch die jeweils zeitgenössische Alltagssprache bewirkt worden sein dürften. Derartige Erscheinungen sollen ebenso in Veranstaltung behandelt werden wie solche Phänomene, die man als bewusst und zielgerichtet ein­ge­setzte Registervariationen und Register­wechsel analysieren kann. Zu letzteren gehören etwa:

–   Gruppenspezifische oder individuelle Sprachstile zur Kennzeichnung von Personengruppen oder Individuen (z.B. sogenannte "Reden und Rufe" von Handwerkern, verschiedene Individualstile zur Charakterisierung der als Erzähler auf­tretenden Söhne des Cheops in den Erzählungen des pWestcar),

–   Einzeltexte mit markanter Registervariation (z.B. Kanalstelen Darius' I.),

–   Registervarianz in der Textproduktion eines Individuums,

–   Individueller Registerwechsel (z.B. in den "Klagen des Beredten Bauern", Fälle von anscheinend adressatenabhängigem Registerwechsel in Reden des Echnaton).

Nach einem einführenden Überblick werden den Teilnehmenden zunächst im Dozentenvortrag registerrelevante Besonderheiten ausgewählter ägyptischer Texte bzw. Textsorten sowie konkrete Beispiele von synchroner Variation vorgestellt. Danach werden in gemeinsamer Lektüre einschlägige Fälle von Registervariation und Registerwechsel genauer analysiert.

Voraussetzung zur Teilnahme sind gründliche Kenntnisse des Mittelägyptischen. Die Vertrautheit mit einem Chronolekt des Jüngeren Ägyptisch ist von Vorteil.

Literatur

Vorbereitungslektüre:

Jansen-Winkeln, Karl. 1995. Diglossie und Zweisprachigkeit im alten Ägypten, in: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 85, 85-115.

Junge, Friedrich. 1985. Sprachstufen und Sprachgeschichte, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesell­schaft. Supp­lement VI: XXII. Deutscher Orientalistentag vom 21. bis 25. März 1983 in Tübingen. Ausgewählte Vorträge, hrsg. von Wolfgang Röllig, Stuttgart: Franz Steiner, 17-34.

Prüfung

Mündliche Prüfung (30-minütige Präsentation mit Handout bzw. Folien)

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin