Kommentar |
Soziale Ungleichheiten sind meist dynamisch und verändern sich im
Lebensverlauf von Individuen mit dem Eintritt bestimmter
Lebensereignisse und -phasen. Die Veränderungen im Lebensverlauf und
deren zeitlich weitreichenden Auswirkungen sind dabei auch durch die
gegebenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in modernen
Wohlfahrtsstaaten strukturiert. Aus den Dynamiken individueller
Biographien ergeben sich so Muster in den Ungleichheiten zwischen
Individuen, die moderne Gesellschaften prägen. Zum Beispiel ist der
Eintritt in Arbeitslosigkeit mit individuellen Einkommensverlusten
verbunden, die aber durch wohlfahrtstaatliche Eingriffe abgefedert
werden können. So werden Einkommensungleichheit innerhalb des
individuellen Lebensverlaufs und zwischen Individuen im Zeitverlauf
beeinflusst.
In diesem Vertiefungsseminar werden wir ausgewählte theoretische Ansätze
und wichtige Forschungsarbeiten aus dem Bereich der
lebensverlaufsorientierten Ungleichheitsforschung lesen und besprechen,
wobei wir einen besonderen Fokus auf wohlfahrtsstaatliche Bedingungen
legen. Um die theoretischen und empirischen Erkenntnisse zu vertiefen,
werden im Seminar eigene quantitative, empirische Untersuchungen
angeleitet und von den Studierenden durchgeführt.
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