Kommentar |
Viele Texte schreiben Eliten zur Legitimierung ihrer Stellung ein besonderes Verhältnis zu religiösen Mächten zu. Wir diskutieren also, hier anhand von Texten aus der Blütezeit der westskandinavischen Literatur vom 12. bis zum 14. Jahrhundert, eine grundlegende geistesgeschichtliche Frage: Wie erklären Gesellschaften, daß nicht alle Menschen gleich sind, sondern verschiedene Rechte und Pflichten haben? Wie insbesondere begründen skandinavische Texte, daß nur einige wenige herrschen? Was macht sie zur Elite? Sind sie Gott, Gottes Freund, Gottes Priester, Gottes Opfer? In Europa wurden Hierarchien jahrhundertelang christlich legitimiert – und in Skandinavien? Finden sich andere christliche, oder gar andere heidnische Konzepte in den Texten? |