Kommentar |
Politischer Wettbewerb ist eines der konstitutiven Elemente der modernen Demokratie. Repräsentation und accountability können nur dann gewährleistet werden, wenn Wahlen kompetitiv sind. Dahl konzipierte daher Wettbewerb, neben dem allgemeinen Partizipationsrecht, als eine von zwei notwendigen Bedingungen einer Demokratie. So zentral der (demokratische) politische Wettbewerb demnach scheint, so unterspezifiziert ist das Konzept – oder genauer: So heterogen wird der Begriff verwendet. Es liegt eine Vielzahl unterschiedlicher Konzeptualisierungen vor, weshalb Versuche, das Ausmaß von Wettbewerb empirisch zu messen, ebenso vielfältig sind.
Ziel des Seminars ist es, unterschiedliche Ansätze bzw. Konzepte politischen Wettbewerbs und deren Anwendung in der empirischen Forschung vorzustellen, zu kontrastieren und kritisch zu hinterfragen. Welche Rolle kommt politischem Wettbewerb in repräsentativen Demokratien zu? Was ist politischer Wettbewerb? Diese Fragen sollen im ersten, theorieorientierten, Teil des Seminars beleuchtet werden. Im zweiten Teil widmen wir uns empirischen Fragen zum Thema: Wie kann politischer Wettbewerb den unterschiedlichen Ansätzen nach gemessen werden? Wodurch wird er bzw. sein Ausmaß bestimmt? Wie und wofür werden die unterschiedlichen Konzepte in der empirischen Forschung angewendet? Welche Folgen haben unterschiedliche Niveaus politischen Wettbewerbs? Der dritte Teil des Seminars soll den Studierenden die Möglichkeit geben, eine eigene kleine theoretische oder empirische Fragestellung zum Thema zu entwickeln und zu untersuchen. |