Kommentar |
Feministische Kapitalismuskritik hat eine lange Tradition. Besonders in der feministisch-marxistischen Analyse steht dabei die Soziale Reproduktion, also die alltägliche Sorgearbeit und die generative Reproduktion, im Fokus. Es ist umstritten, inwieweit diese Arbeit notwendig von Frauen verrichtet werden muss und ob es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Weiblichkeit und Sozialer Reproduktion gibt. Anders gefragt: Ist die unbezahlte Care-Arbeit funktional für den Kapitalismus, und ist sie notwendig an das weibliche Geschlecht gebunden? Würde sich die Bewertung der Sorgearbeit verändern, wenn sie von Männern verrichtet würde? Welches Potential zur fundamentalen Veränderung der Ökonomie steckt überhaupt in der Care-Arbeit? Diese Fragen werden in der Postwachstumsdebatte verhandelt, die versucht, Kapitalismuskritik mit Zukunftsperspektiven einer anderen Ökonomie zu verbinden. |
Literatur |
Bauhardt, Christine (2015): Feministische Kapitalismuskritik und postkapitalistische Alternativen. In: APuZ 35–37/2015, S. 32-39
Blätter für deutsche und internationale Politik (Hg.)(2015): Mehr geht nicht! Der Postwachstums-Reader. Berlin: Edition Blätter
Feministische Studien 2/2107: Ökonomie jenseits des Wachstums – feministische Perspektiven auf die (Post)Wachstumsgesellschaft. Berlin/Boston: de Gruyter |