Kommentar |
Moderne Wissenschaften benötigen Infrastrukturen: Gebäude für Lehre und Forschung, Bibliotheken und Laboratorien sowie weitere Versorgungseinrichtungen (etwa Mensen und Aufenthaltsräume). Dabei folgte die Expansion der modernen Wissenschaften in den Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen spezifischen eigenen Logiken. Diese wiederum waren übereinzubringen mit den Logiken der städtischen Expansion bzw. der Metropolenbildung, die sich zur gleichen Zeit vollzog. Wie verhinderte man beispielsweise, dass im Physikalischen Institut Messungen verzerrt wurden, weil die vorbeifahrende Straßenbahn Erschütterungen des Gebäudes verursachte? Wo ließen sich universitäre Sammlungen unterbringen, wenn die universitätseigenen Räumlichkeiten dafür nicht mehr ausreichten? Mit welchen Anforderungen an Repräsentativität (monarchischen staatlichen und/oder bürgerlichen Stolzes) waren die Erbauer wissenschaftlicher Gebäude konfrontiert? Im Mittelpunkt des Seminars soll Berlin ab 1800 stehen, für vergleichende Perspektiven sind London und Wien gut geeignet. Die Teilnahme ermöglicht die Mitwirkung an der Ausstellung „Universitätsarchitekturen in Europe“ sowie an der Publikation „Berlin – Metropole der Wissenschaft“, beides im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahrs 2018. |