Das Seminar vermittelt Einblicke in Grundbegriffe, Fragestellungen und aktuelle Untersuchungsfelder der anthropologischen Europäisierungsforschung. „Europa“ wird hierbei nicht als eine feststehende Größe oder als ein besonderer „Kulturraum“ verstanden, sondern als ein historisch wandelbares und immer umstrittenes Gefüge, das in Alltagskonstellationen, in politischen Aushandlungen und globalen Verflechtungen hergestellt wird. Europa befindet sich also permanent „in the making“. Die Analyse dieser multiplen Herstellungszusammenhänge und ihrer ebenso vielfältigen Effekte bildet das Leitmotiv dieses Seminars. Hierzu werden im Kern folgende Lerninhalte vermittelt:
Findet im Rahmen des normalen Lehrprogrammes am Institut für Europäische Ethnologie statt, ÜWP Studierende können zusätzlich teilnehmen.
Literaturhinweise: Sebastian Conrad, Shalini Randeria & Regina Römhild (Hrsg.): Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften. Frankfurt, New York 2013; John Borneman & Nick Fowler: Europeanization. In: Annual Review of Anthropology 26 (1997), S. 487-514; Kerstin Poehls & Asta Vonderau (Hrsg.): Turn to Europe. Kulturanthropologische Europaforschungen. Berliner Blätter 41 (2006); Cris Shore: Building Europe. The Cultural Politics of European Integration. London u.a. 2000; Gisela Welz: European products: making and unmaking heritage in Cyprus. New York, Oxford 2015; Gregory Feldman: The Migration Apparatus. Security, Labor, and Policymaking in the European Union. Stanford 2012; Ruben Andersson: Illegality, Inc. Clandestine Migration and the Business of Bordering Europe. Oakland 2014.
Die Veranstaltung findet am Institut für Europäische Ethnologie, Mohrenstraße 41, Raum 211 statt.