Küsten sind die Schnittstellen, wo Land und Wasser sich treffen. Als solche sind sie seit jeher die erste Umgebung der Interaktion der Menschen mit dem Meer. Küsten sind aber wegen der Gezeiten auch ständig im Wandel, und es ist nicht immer einfach zu definieren was Land und was Meer ist.
Die Wahrnehmung dieser Gebiete hat sich außerdem in der späten Neuzeit aufgrund neuer wirtschaftlicher, politischer und kultureller Bedingungen deutlich geändert. Küstengebiete haben sich weit über die Bedürfnisse von Handel und Fischerei hinausentwickelt und beinhalten nun ganz neue Dimensionen der gegenseitigen Einwirkung, die von gemütlichen Badeferien und sportlichen Herausforderungen über die Intensivierung der Ressourcenextraktion bis hin zur Territorialisierung des Meeres in Form von nationalen Ansprüchen und internationalen Verträgen reicht.
In diesem Seminar werden wir die Entwicklung der Darstellung, Messung und Wahrnehmung von Küstengebieten in Kartographie, Wissenschaft und Kunst seit dem 18. Jahrhundert analysieren – durch den Vergleich von Karten, Fotos, Gemälden, anderen Medien sowie dem Lesen von historischen und kritischen Beiträgen. Die zentralen Fragen der Lehrveranstaltung lauten: Wie hat sich das Verhältnis der Menschen mit den Küsten historisch verändert? Welche Wechselwirkungen hat es dabei zwischen den verschiedenen Disziplinen gegeben? Wie können wir Küsten im Zeitalter des Meeresanstiegs neu wahrnehmen?
Die Ergebnisse der gemeinsamen Diskussion und die Meinungen der Studierenden zu spezifischen Themen sollen regelmäßig in einem Kurs-Blog veröffentlicht werden.
Bitte beachten Sie, dass das Seminar am 21.06.2018 entfällt. Der Nachholtermin findet am Samstag, 23.6.2018 von 12-14 Uhr statt. |