Kommentar |
Die Ozeane wurden im 19. Jahrhundert Instrument und Medium des Globalisierungsprozesses – nicht zuletzt aufgrund technischer Entwicklungen in Transport und Navigation, wie Dampfschiffe sowie großer Infrastrukturprojekte, wie die Kanäle in Suez und Panama und das erste transatlantische Telegraphenkabel. Zur gleichen Zeit entdeckte man das Meer auch als epistemisches Objekt. Die Arbeiten von u.a. Alexander von Humboldt, William Whewell, Matthew Fontaine Maury, Anton Dohrn und Ernst Haeckel gingen verschiedene Aspekte des Meeres wissenschaftlich an und rationalisierten graduell ihre Veränderlichkeit. In jüngster Zeit haben dann Debatten über den Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung der Ozeane, die Meeresverschmutzung und gravierende Umweltkatastrophen, ein weiteres Anwachsen der wissenschaftlichen Meeresstudien in einer Vielzahl von Disziplinen ausgelöst.
Ziel der Vorlesung ist es deshalb, den Studierenden einen Überblick über die Geschichte der modernen Meereskunde zu bieten, der ihnen ein besseres Verständnis der Verhältnisse zwischen den verschiedenen Teildisziplinen gewährleisten soll. Aber die Ozeane sind nicht nur Analyseobjekte, sondern auch Räume der Interaktion zwischen Mensch und Natur, die ganzheitlich beobachtet werden sollten. Die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit der maritimen Umweltgeschichte soll es den Studierenden ermöglichen, die jüngsten Anforderungen an den Erhalt und die nachhaltige Entwicklung der Ozeane mit deren historischer Dimension zu verbinden und mit ihrem eigenen Wissen zu kombinieren. Um dies zu ermöglichen, werden aktuelle Themen und Nachrichten während der Vorlesung historisiert und komparativ dargestellt.
Bitte beachten Sie, dass die Vorlesung am 21.06.2018 entfällt. Der Nachholtermin findet am Samstag, 23.6.2018 von 10-12 Uhr statt. |