Kommentar |
Emotionen gelten häufig als “dunkle Seite” der Politik. Auf die “populistischen” Akteur*innen ausgelagert werden sie als Gegensatz zum imaginierten Idealsubjekt der Aufklärung positioniert. Wir haben keine Lust mehr auf falsche Dichotomien (Demokratie - Populismus, Rationalität - Emotionalität, politisch - persönlich) und wollen deshalb in diesem Seminar erforschen, welch emanzipatorisches Potential in Emotionen steckt. Soziale Bewegungen nämlich wären undenkbar ohne Emotionsarbeit, in der dominante Vorstellungen von angemessenen Emotionen infrage gestellt und umgedeutet werden.
Beginnend mit der Frage, was eigentlich eine Emotion ist und wie wir sie als Sozialwissenschaftler*innen de-psychologisieren und gesellschaftspolitisch kontextualisieren können, möchten wir über eine kurze Exploration sozialer Bewegungen in Kleingruppen ein eigenes Forschungsprojekt konzipieren und durchführen, in der wir die Emotionsarbeit von selbst gewählten Akteur*innen sozialer Bewegungen erforschen.
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