Kommentar |
Voraussetzungen: Erfolgreiche Teilnahme an den empirischen Methoden und den Kulturtheorien; Kurs nur für höhere Semester geeignet!
In diesem Q-Team Seminar ('forschendes Lernen') bearbeiten Studierende ein Forschungsprojekt zum Thema ‚alternative Mobilitäten‘ von Migrant*innen in Europa'. Im Vordergrund soll die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Mobilität und Integration stehen. Die Forschung dazu konzentriert sich bisher auf den Zusammenhang zwischen Transnationalismus, also Beziehungen zwischen dem Wohnsitzland und dem Herkunftsland, und Integration, und fokussiert in erster Linie auf die Migrant*innen, die selbst eingewandert sind. Es gibt also Forschungsbedarf bezüglich neuer Formen von Mobilität und deren Einfluss auf Integration, sowie die Analyse dieses Zusammenhangs für andere Generationen von Migrant*innen.
Die Studierenden entwickeln selbstständig, welche Art von grenzüberschreitender Mobilität sowie welche(n) Aspekt(e) von Integration sie im Projekt analysieren. Beispiele für alternative Mobilitäten sind zum Beispiel sogenannte ‚sekundäre Migration‘, in der Migrant*innen vom Land der ersten Migration in ein zweites ziehen, oder kurz- sowie langfristige Mobilität in Länder innerhalb und außerhalb Europas, welche nicht das Herkunftsland (der Eltern) sind. Mögliche Teilaspekte von Integration, die untersucht werden können, sind die sozioökonomische (z.B. Bildung und Arbeitsmarkt), kulturelle (z.B. Einstellungen und Werte) und soziale Integration (z.B. persönliche Netzwerke). Bezüglich des Zusammenhangs von Mobilität und Integration interessiert zum Beispiel, ob Höherqualifizierte mobiler sind als Niedrigqualifizierte, ob Mobilität zu ethnisch diversen Netzwerken führt oder ob Mobilität einen Einfluss auf Werte und Einstellungen hat, und z.B. mobile Migrant*innen offener sind als nicht-mobile. Auch die Auswahl der ethnischen Gruppe(n) und Generation von Migrant*innen bleibt den Studierenden überlassen. Dabei ist auch ein komparatives Forschungsdesign denkbar, z.B. durch den Vergleich verschiedener ethnischer Gruppen oder der ersten und zweiten Generation einer ethnischen Gruppe. Bezüglich der Methode wird ein qualitatives Design vorgegeben, da es im Rahmen der Laufzeit des Projekts die besten Ergebnisse verspricht. Erste Erfahrungen mit qualitativer Forschung sind daher eine Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Die Interview-Guideline wird von den Studierenden selbst entwickelt. Dabei ist es denkbar, dass sich Gruppen bilden, die z.B. auf verschiedene Aspekte von Integration fokussieren, oder dass unterschiedliche Arten von Mobilität auf einen Aspekt von Integration hin untersucht werden.
Bitte schriftlich per Email bei Frau Barwick anmelden: barwick@cmb.hu-berlin.de In Vorbereitung des ersten Blockes am 27. 10. 2017 werden Sie dann von Frau Barwick angeschreiben und erhalten entsprechende Aufgaben. |
Literatur |
Barwick, C. (forthcoming): Transnationalism and Intra-European Mobility among Europe’s Second Generation: Review and Research Agenda. Global Networks.
Erdal, M.B. and C. Oeppen (2013) 'Migrant Balancing Acts: Understanding the Interactions between Integration and Transnationalism', Journal of Ethnic and Migration Studies 39 (6): 867–84.
Favell, A. and E. Recchi (2009) Pioneers of European Integration: Citizenship and Mobility in the EU. Cheltenham, UK ; Northampton, MA: Edward Elgar.
Levitt, P. and N. Glick-Schiller (2004) 'Conceptualizing Simultaneity: A Transnational Social Field Perspective on Society', International Migration Review 38 (3): 1002–39.
Mau, S. (2010) Social Transnationalism: Lifeworlds Beyond The Nation-State. Oxon/New York: Routledge. |
Bemerkung |
Die Einführungsveranstaltung findet am Montag, den 16.10.2017, 10.00 - 12.00 Uhr im Raum 211 statt.
Die Blockveranstaltungen finden im Raum 107a statt.
Die Abschlussveranstaltung findet am Montag, den 05. Februar 2018 im Raum 211 statt. |