Kommentar |
Das Schweigen war schon seit jeher sowohl ein Thema als auch eine Dimension der Literatur, aber auch ihre Grenze. Wir wissen immer noch sehr wenig über das Schweigen als konstitutives Moment des Literarischen. Wenn die Passion der Literatur als das „Alles-Sagen“ (Derrida) gefasst werden kann, wie verhält sich dazu die Dimension des Schweigens und die von ihm nahegelegte Grenze? Kann dem Schweigen ein performativer Wert zukommen? Was hat das Schweigen mit Geheimnis und Öffentlichkeit zu tun? Es wird darum gehen, dem Schweigen in der Literatur aufgrund von Beispielen aus dem 19-20. Jh. näher zu kommen, aber auch das Schweigen der Literatur als deren prekäres Performativ inmitten des kulturellen Feldes zu thematisieren. |