Kommentar |
Das Seminar verfolgt zwei Ziele: Erstens gilt es die Geschichte des Theaters in Russland und Polen um die Jahrhundertwende nachzuzeichnen und in seiner Vielfalt darzustellen, wobei die europäische Verflechtung besonders hervorgehoben werden soll (etwa Strindberg, Ibsen, Maeterlinck). Zweitens soll das Philosophem des Tragischen in seinen Transformationen vom Katastrophismus bis hin zu den Massenfesten und -schauspielen in den 1920ern.
Die übergreifente These besagt, dass die Tragödie, die im ausgehenden 19. Jahrhundert als einerseits der Gipfel der Ästhetik und andererseits als die Verbindungstelle zwischen Kunst und Leben aufgefasst wurde, ebenfalls zu den wichtigsten künstlerischen und theoretischen Verwandlungen der Moderne beigetragen hat. Eine Archäologie des Tragischen im Modernen soll daher vorangetrieben werden.
Das Seminar findet als Kooperation zwischen der HU und der Europa-Universität Viadrina (Dr. Erik Martin) statt.
Scheinanforderungen: Referat und Hausarbeit |
Literatur |
Empfohlene Literatur:
Ette, Wolfram 2011. Kritik der Tragödie. Über dramatische Entschleunigung. Weilerswist.
Kleberg, Lars 1993. Theatre as action: Soviet Russian avant-garde aesthetics, Basingstoke
Wogenstein, Sebastian 2005. Tragödie und Mythos. Denkfiguren in kulturtheoretischen Texten des frühen 20. Jahrhunderts (Hermann Cohen, Ernst Cassirer, Franz Rosenzweig), Tübingen.
Wogenstein, Sebatian 2011, Horizonte der Moderne: Tragödie und Judentum von Cohen bis Lévinas, Heidelberg. |