Kommentar |
Die Faszination, die von Mythen und kollektiven Symbolen ausgeht, ist auch in der Gegenwart ungebrochen und Ausdruck einer Suche nach Stabilisierung und Sinnstiftung im Kontext von kollektiver Identität. Im Seminar werden uns insbesondere die Entstehung (nationaler) Gründungs- und Ursprungsmythen durch Schriften wie Chroniken, Legenden oder Sagen sowie deren literarisch-kulturelle Erweiterung, Revision, De- und Re-Konstruktion in späteren Jahrhunderten bis in die Gegenwart hinein interessieren. In der polnischen Literatur und Kultur wird sich der Fokus auf den Piasten-Mythos, auf Sarmatismus und Messianismus, auf den Kresy-Mythos und die Figur der Matka Polka richten, während dem Libuše-Mythos, dem Wenzels-Kult, dem Mythos der Nationalen Wiedergeburt und dem Räuber-Kult um Karel Hynek Mácha in der tschechischen Literatur und Kultur besondere Relevanz zukommen. Im slowakischen Raum beschäftigen wir uns mit dem Größmährischen Reich und der Räuberfigur Jánošik. Das Seminar findet als Blockseminar statt. Die größtenteils übersetzte Literatur wird auf Moodle bereit gestellt.
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