Kommentar |
In den 1960er Jahren etablierte sich in der Sowjetunion eine Nische für das künstlerisch anspruchsvolle Kino, das die persönliche Handschrift der jeweiligen Regisseurin bzw. des jeweiligen Regisseurs trägt und nicht mit dem Massenpublikum rechnet. Allerdings unterlag auch das Nischenkino der staatlichen Zensur: Die Filme, die in den Verdacht der politischen Subversion gerieten, konnten gekürzt oder gar verboten werden. Deshalb durften die FilmemacherInnen ihre subversive Haltung nicht offen ausagieren, sondern mussten oft auf eine kinematographische "Geheimsprache" zurückgreifen, die es ihnen erlaubte, die offizielle Kunstdoktrin zu unterlaufen und eine kritische Position gegenüber der sowjetischen Wirklichkeit zu beziehen. Das Seminar setzt sich zum Ziel, die subversiven Strategien der Filmemacher zu entschlüsseln. Zur Diskussion stehen Werke von Andrej Tarkovskij, Aleksej German, Kira Muratova, Aleksandr Sokurov, Dinara Asanova u. a |