Kommentar |
Die Diagnose der ,Wegwerfgesellschaft‘ wurde häufig mit dem Vorwurf verbunden, dass im Interesse der Absatzbedürfnisse der Industrie eine bewusste Verkürzung der Lebensdauer von Dingen angestrebt wird. In dem Seminar sollen Schlüsseltexte der seit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre notorischen Debatte um den Begriff und die Praxis der geplanten Obsoleszenz diskutiert werden. Es geht dabei um die Unterscheidung verschiedener Formen (wie funktionelle, psychische, ökonomische) von Obsoleszenz, um die Analyse konkreter Praktiken und Fallstudien, aber auch um weitergehende kulturhistorische Einordnungen der Obsoleszenz (zeit-, moderne-, dingtheoretische). Die Obsoleszenz bietet sich speziell dem kulturwissenschaftlichen Zugriff an, weil hier verschiedene disziplinäre Perspektiven (Technik/ Ingenieurswissenschaft, Soziologie, Psychologie, Geschichte, Recht u.a.) zusammenzuführen sind. |