Kommentar |
In welchem Verhältnis standen in Preußen Wandel und Stagnation im Zeitalter der atlantischen Revolutionen?
Die ältere Geschichtswissenschaft ging gerade im Falle Preußens allzu sehr von Einzelereignissen und großen Reform-Männern aus. An die Stelle einer Sicht der hohen Politik von Reform-Kabinetten tritt am Beispiel Preußens die Frage nach langfristigen Prozessen, nach untergründigem und lange Zeit unerkanntem Wandel. Dazu müssen etwa die Wirkungen eines Freiherrn vom Stein oder eines Hardenberg dann in Beziehung gesetzt werden. In der „Sattelzeit-Epoche“ seit der Mitte des 18. Jahrhunderts sind auf verschiedensten Feldern von Staat und Politik, von Gesellschaft und Kultur Phänomene beschleunigten Wandels zu beobachten. Eine der Grundsatzfragen kann lauten: War das alte Preußen reformierbar oder bedurfte es der Revolution? |
Literatur |
Texte: W. Neugebauer (Hg.), Handbuch der Preußischen Geschichte, Bd. 1, 2009, Bd. 2, 1992; B. Vogel (Hg.), Preußische Reformen 1807-1820, 1980; O. Büsch / W. Neugebauer (Hg.), Moderne Preußische Geschichte, 3 Bde., 1981; Quellen: Immer noch die Zusammenstellung von W. Altmann (Hg.), Ausgewählte Urkunden zur Brandenburg-Preußischen Verfassungs- und Verwaltungs-geschichte, 1. und 2. Tl., 2. Aufl. Berlin 1914/15; E. R. Huber (Hg.), Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte, Bd. 1, 3. Aufl. 1978; W. Conze (Hg.), Quellen zur Geschichte der deutschen Bauernbefreiung, 1957; K.-E. Jeismann, Staat und Erziehung in der preußischen Reform 1807-1819, 1969.
Literatur: R. Koselleck, Preußen zwischen Reform und Revolution, 2. Aufl. 1975, u. ö. (Klassiker); neuere Lit. bei W. Neugebauer; Das alte Preußen. Aspekte der neuesten Forschung, in: Historisches Jahrbuch 122 (2002), S. 463-482; Handbuch der Preußischen Geschichte, Bd. 1-3, 1992-2009/10. |