Kommentar |
Die Schrift De anima (Über die Seele) ist ohne Zweifel ein der berühmtesten und bedeutungsvollsten Werke des Aristoteles. Mit dieser Schrift gründet Aristoteles eine philosophische Psychologie, in dem er eine theoretische, und in diesem Sinne, wissenschaftliche Betrachtung der Seele deren Vermögen und Tätigkeiten anbietet. Hier wird die Seele als diejenige Entität behandelt, die bewirkt, dass einem natürlichen Körper das Prädikat „lebendig“ zugesprochen werden kann. Das Werk besteht aus drei Büchern. Das erste enthält eine philosophische Kritik, die Aristoteles gegen die Seelenauffassungen seiner Vorgänger richtet. Von dieser Kritik ausgehend entfaltet Aristoteles im zweiten Buch unterschiedliche und immer genauere Definitionen der Seele und fokussiert auf die Vermögen, die zum vegetativen und sensitiven Seelenteil gehören. Im dritten Buch werden vor allem das Vorstellungs- und das Denkvermögen zur Sprache gebracht. Im Seminar werden wir das erste Buch nur summarisch betrachten und unsere Aufmerksamkeit auf das zweite und das dritte Buch richten.
Das Seminar wird stark diskussionsorientiert sein und setzt deshalb eine aktive Teilnahme voraus. Es wird erwartet, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Laufe des Semesters zumindest ein Referat halten, und selbstverständlich sollen auch alle mit Fragen und Beiträgen regelmäßig zur Diskussion beitragen.
Die Kenntnis der griechischen Sprache ist willkommen, aber nicht erforderlich. Wir werden den aristotelischen Text in deutscher Übersetzung lesen, wobei wir auf den griechischen Text in systematischer Weise verweisen werden, um Kernbegriffe zu verdeutlichen und theoretisch relevante textuelle Schwierigkeiten bzw. Unklarheiten zur Sprache zu bringen.
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