Die Anordnung des Wortschatzes nach semantischen Feldern ermöglicht viel mehr als andere Anordnungen Zugang zur kulturspezifischen bzw. universellen Struktur unserer Konzepte von Gegebenheiten in der Welt heute wie in vergangenen Zeiten. Folgende Fragen sind aus der Sicht der Kognitiven Semantik von Interesse:
- Wie wird ein bestimmter Sachverhalt, ein bestimmtes Konzept in einer Sprache oder in einer Gruppe verwandter (und sogar nicht verwandter) Sprachen bezeichnet?
- Existieren mehrere Versprachlichungen und, wenn ja, wie verhalten sie sich zueinander in zeitlicher geographischer, stilistischer und quantitativer Hinsicht?
- Woher kommen die Versprachlichungen? Gib es typische Quellekonzepte, aus denen sie sich speisen? (z. B. RAUM für die Zielkonzepte der ZEIT)
Orientierung für das heutige Deutsch bietet nach wie vor F. Dornseiffs „Deutscher Wortschatz in Sachgruppen“ (2010) mit neuen wichtigen Feldern wie Medien, Informatik, Börse, Raumfahrt usw.). Für eine sprachgeschichtliche Untersuchung empfiehlt sich eine Auswertung deutscher historischer Fachsprachen. Sie umfassen die Sieben Freien Künste (z. B. Astronomie, Musik), die „Eigenkünste“ (z. B. Bergbau, Kochkunst, Heilkunst, Hofkünste wie Fechten, Krieg), suspekte und verbotene Künste (Zauber, Segen, Wahrsagerei), Rechtssprache.
Aufgaben sind Referate zur Wortfeldtheorie und die Erarbeitung von Wortfeldern. |