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Einführung in das Studium der Geschichte Kaukasiens - Seminar/Tutorium für Masterstudenten - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Einführungskurs Veranstaltungsnummer 51605
Semester WiSe 2017/18 SWS 4
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 10:00 bis 14:00 wöch von 20.10.2017  5009 (Seminarraum)
Stockwerk: 5. OG


Institutsgebäude - Friedrichstraße 191 (FRS191)

  findet statt     30
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Auch, Eva-Maria , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Geschichtswissenschaften Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2016 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Geschichtswissenschaften
Inhalt
Kommentar

Der Einführungskurs soll vor allem Studierenden, die kein geschichtswissenschaftliches Studium abgeschlossen haben, fachspezifische Techniken wissenschaftlichen Arbeitens sowie grundlegende Inhalte und Kenntnisse in den Epochen und Themen der Geschichtswissenschaften vermitteln.

Die spezifische geopolitische Lage und die äußerst wechselvolle Geschichte der Region an den Peripherien mehrerer Großreiche hat Aserbaidschan als Teil Kaukasiens kulturräumlich zu einer äußerst interessanten, wenn auch komplizierten, Nahtstelle zwischen Europa und Asien werden lassen: Hochentwickelte Kulturen (Kura-Arax-Kultur, Trialeti-Kultur) sind seit dem 3. Jt. v. Ch. belegt, Traditionen von Stammesföderationen und Staatsbildungen reichen bis in vorchristliche Zeit zurück. Der Raum war Durchzugs- und Herkunftsgebiet indogermanischer / arischer Stämme, gehörte zum östlichen Einflussbereich mediterraner Kulturkreise, war Missionsgebiet des Christentums seit dem 4. Jahrhundert und seit dem 8. Jahrhundert nördliche Peripherie der islamischen Welt unter arabischer, persischer und osmanischer Herrschaft, bis seit dem 18. Jahrhundert die Eroberung durch Russland zu einer neuzeitlichen Überprägung der orientalisch-kaukasischen Lebenswelten führte. Die Übernahme verschiedenster äußerer Einflüsse korrespondierte bei der Randlage und insbesondere in Zeiten politischer Schwäche des Zentrums mit einem spezifischen Bewahrungsvermögen, ja mit Selbstbehauptungs- und Machtansprüchen, die bis zu dynastischen Gründungen und Blütezeiten führten. Eingriffe in die Verhältnisse durch den russischen Kolonialismus und die Sowjetisierung hinterließen tiefe Spuren, die der über Jahrhunderte gewachsenen sprachlichen, religiösen, kulturellen und sozialökonomischen Heterogenität Züge tief greifender gesellschaftlicher Deformation hinzufügten. Eingriffe in traditionelle Besitz- und Rechtssysteme sowie Sozialbeziehungen, willkürliche Grenzziehungen und künstliche Nationalitätenschöpfung, Deportationen und politische Massenverfolgungen, Umsiedlungen und Zwangsansiedlungen, industrielle Großprojekte und intensive Ressourcenausbeutung sind Bestandteil eines Erbes, welches im regionalen und internationalen Kontext bewältigt werden muss. Grundzüge dieser Entwicklungen zu erarbeiten, wird Inhalt der Lehrveranstaltungen sein.

Literatur

Altstadt, A. L.: The Azerbaijani Turks. Power and Identity under Russian Rule. Stanford 1992.

Auch, E.M.: Muslim – Untertan - Bürger. Identitätswandel in gesellschaftlichen Transformationsprozessen der Muslime Südkaukasiens. Wiesbaden 2004.

Baberowski, J.: Der Feind ist überall. Stalinismus im Kaukasus. München 2003.

Swietochowski, T.: Russia and Azerbaijan: A Borderland in Transition. New York 1995.

Eine ausführliche Literaturliste wird im Seminar ausgehändigt.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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