Kommentar |
Die Außenpolitik der NS-Diktatur ist nicht erst seit den neuen Kontroversen um die Verstrickung des Auswärtigen Amtes in die Vernichtungspolitik wieder in den Mittelpunkt des historischen Interesses gerückt. Auch das Phänomen eines spezifisch faschistischen Internationalismus hat in jüngerer Zeit stärkere Beachtung gefunden. Das Seminar setzt hier an und verknüpft den Blick auf Diplomatie und Diplomaten im NS-Staat mit einem Interesse für die „Achse Berlin-Rom-Tokio“ in ihren globalen Bezügen. Wir werden uns u.a. mit den Besonderheiten einer spezifisch antiliberalen und revisionistischen Außenpolitik beschäftigen, über das zeittypische Verständnis von „Raum“ und „Rasse“ als Ordnungskategorien diskutieren und die transnationale Kooperation von autoritären und diktatorischen Systemen untersuchen.
Achtung: Die erste Sitzung findet am 16. Oktober statt und ist für die Teilnahme am Seminar verpflichtend! |
Literatur |
Eckart Conze u.a., Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und der Bundesrepublik. München 2010;
Madeleine Herren, Fascist Internationalism, in: Glenda Sluga/Patricia Clavin (Hrsg.), Internationalisms. A Twentieth-Century History, Cambridge 2017, S. 191-212;
Lutz Klinkhammer/Amedeo Osti Guerrazzi/Thomas Schlemmer (Hrsg.), Die „Achse“ im Krieg. Politik, Ideologie und Kriegführung 1939–1945, Paderborn/München/Wien 2010;
Mark Mazower, Hitlers Imperium: Europa unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, München 2009;
Marie-Luise Recker, Die Außenpolitik des Dritten Reiches, München 2010. |