Das Theater des Absurden entstand in den 1950er Jahren. Parallel entwickelt sich eine metaliterarische Diskussion, die das klassische Verständnis von Drama infrage stellt und tief verändert. Zu den wichtigsten Vertretern des Theaters des Absurden zählen nicht nur Alfred Jarry, Samuel Beckett und Eugène Ionesco, sondern auch Sławomir Mrożek und Tadeusz Różewicz. Bereits 1961 richteten die zwei polnischen Intellektuellen die Aufmerksamkeit des britischen Theaterwissenschaftlers Martin Esslin auf sich, der die erste Studie über das Theater des Absurden veröffentlichte.
Das Seminar besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden wir Auszüge aus ausgewählten Dramen der französischen Schule sowie die theoretische Reflexion Esslins lesen und diskutieren. Im zweiten Teil konzentrieren wir uns auf ausgewählte Dramen von Mrożek und Różewicz. Dabei soll die Spezifizität des Theater des Absurden im polnischen Kontext ans Licht kommen. Grundlagen der Dramenanalyse und Überblicke über die Geschichte der Volksrepublik Polen werden vermittelt.
Von den Studierenden werden vor allem Interesse an dem Thema und die Bereitschaft erwartet, sich aktiv und kritisch mit den ausgewählten Texten auseinanderzusetzen. Die im Seminar behandelten Texte werden auch in der deutschen Übesetzung zur Verfügung gestellt. Polonist*innen sollen jedenfalls bereit sein, sich auch mit den Originaltexten zu beschäftigen. Wenn das möglich ist, werden wir uns auch einige Theateraufführungen anschauen und im Anschluss diskutieren.
Lesekompetenzen im Englischen sind Voraussetzung für die Belegung des Seminars. |