AGNES -
Lehre und Prüfung online
Studierende in Vorlesung
Anmelden

Russisch: Der fehlende Part. Verschwörungstheorien in Russland. - Detailseite

  • Funktionen:
  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5260074
Semester WiSe 2017/18 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 16:00 wöch 19.10.2017 bis 17.02.2018  561 (Sprachlabor)
Stockwerk: 5. OG


Boeckh-Haus - Dorotheenstraße 65 (DOR 65)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Philipp, Torben , M.A. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Russisch Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Russisch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Russisch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   -  
Bachelor of Arts  Slaw. Sprachen u. Liter. Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Slaw. Sprachen u. Liter. Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Slawistik und Hungarologie
Inhalt
Kommentar

Konspirologische Deutungen boomen in Russland wie in der westlichen Welt und lassen sich unter anderem als Modernisierungseffekte und Krisensymptome in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche verstehen. Verschwörungstheorien begreifen wir dabei allgemein als komplexitätsreduzierende Erzählungen, die unangenehme öffentliche oder auch private Ereignisse auf das geheime und böswillige Wirken einer kleinen, aber mächtigen Gruppe im Verborgenen zurückführen. Verschwörungstheoretiker wittern dunkle Allianzen von Agenten, aus- wie inländischen Netzwerken, manipulativen Polittechnologen oder gar Außerirdischen, die die Welt mithilfe einer „unsichtbaren Hand“ steuern.

Solche Erzählungen erweisen sich zumeist als „kontrafaktische“ Geschichten, die für gewöhnlich ein überschaubares Set an stereotypen Feindbildern und Sündenböcken generieren (Freimaurer,„Judobolschewismus“, Eliten, „die“ USA etc.). Gleichzeitig sind Verschwörungstheorien aber auch stets Ergebnisse eines besonderen, „paranoiden“ Lektüremodus. Verschwörungstheoretiker reinterpretieren mediale Produkte wie Filme, Texte oder Bilder, lesen geheime Botschaften unter Zeichenoberflächen und decken verborgene Codes auf. Sie ordnen Geschichte neu, indem sie von den Verschwörern angeblich bewusst ausgelassene Zusammenhänge herstellen und vermeintlich öffentlich Tabuisiertes – „den fehlenden Part“ - aussprechen.

Im Seminar wollen wir uns insbesondere modernen Verschwörungstheorien in Russland seit dem 19. Jahrhundert widmen und analysieren, inwiefern sich in der russischen Kultur Konjunkturen oder auch besondere regionale Varianten von Verschwörungstheorien ausgebildet haben. Dazu werden wir einerseits „klassische“ historische (Protokolle der Weisen von Zion, „der“ Feind im stalinistischen System etc.) wie zeitgenössische Verschwörungsideologien in den Blick nehmen, andererseits auch verschwörungstheoretischen und paranoiden Narrativen in der Literatur (Gogol‘, Dostoevskij, Pelevin u.a.) nachgehen. Ein besonderer Fokus soll auf der rahmenden Rolle von Medien bei der Ausbildung von VT eingegangen werden.

 

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin