Friedrich Kittler war von 1993 bis 2008 Professor für Ästhetik und Geschichte der Medien an der Humboldt-Universität. Sein akademisches Programm bestand in einer 'Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften' (1980). An die Stelle hermeneutischer Grundlegungen von Geisteswissenschaften ist der informationstheoretische Nachvollzug von Signal- und Zeichenpraktiken in der Kultur getreten. Der 'informationstheoretische Materialismus' ist eine auf den medientechnischen Funktionen übertragen/speichern/prozessieren fußende Radikalisierung der Diskursanalyse im Anschluss an den französischen Philosophen Michel Foucault (Professor für die Geschichte der Denksysteme).
Im Seminar werden wir Texte mit dem Autorennamen 'Kittler' aus den Jahren 1978-89 lesen lernen über die Medien, die im Text zur Sprache oder zum Einsatz kommen/kamen. Personalcomputer gab es schon, kamen aber nicht zum Einsatz. Ihre Prozessoren (Zilog Z80, NEC V20, Intel 8088) durchaus. |