Kommentar |
en Beginn des pharmapornographischen Regimes markieren Paul B. Preciado zufolge vier historische Entwicklungen: Die Popularisierung von Pornographie, die Technologisierung von Geschlecht und Fruchtbarkeit, die Kommodifizierung von Jugend, Leben und Begehren sowie die Entstehung neuer Arbeitsformen und Prekaritäten. Die dominante Form der Subjektivierung und der politischen Herrschaft verortet Preciado in den ‚soft technologies'. Dabei handelt es sich um ein Ensemble von Techniken, welche sich im oder am Körper auflösen und von ihm ununterscheidbar werden. Auf einer materiellen Ebene sind dies beispielsweise Gels, Pillen, Gase und Crèmes. Preciado (2008: 110): „The somatic-political context after the Second World War seems to be dominated by a set of new technologies of the body (e.g. biotechnologies, surgery, endocrinology) and of representation (e.g. photography, film, television and cybernetics) that infiltrates and penetrates everyday life as never before. We live in an era of proliferating bio-molecular, digital and high-speed technologies; of the soft, light, slimy and jelly technologies; of the injectable, inhalable, and incorporable technologies. Testosterone gel, the pill and psycho-tropics all belong to this set of soft technologies." Was bedeutet es, im pharmapornographischen Regime ein Selbst und einen Körper zu haben? Von welchen Techniken, Medien und Therapien werden diese produziert? Wie werden Leben, Jugend, und Geschlecht produziert und reguliert? Im zweiten Semester werden wir uns, nach einer Einstiegslektüre Preciados, eingehender mit konkreten Fallbeispielen beschäftigen. Das Seminar richtet sich durch seine interdisziplinäre Fragestellung an B.A. und M.A. Studierende der Kultur-, Medien- und Sozialwissenschaft, den Gender Studies sowie an kulturwissenschaftlich interessierte Studierende der Lebenswissenschaften.Auch Neueinsteiger sind herzlich willkommen. |