Kommentar |
Der Begriff Kapitalismus ist eine dem späten 19. Jhdt. entstammende Prägung für eine spezifische Ordnung der Gesellschaft und ihres Wirtschaftens, die von einigen Autoren auf das 16. Jhdt., von anderen jedoch erst auf das 18. Jhdt. zurückgeführt wird, für die von einigen religionssoziologischen Faktoren als dynamisierend angenommen werden, von anderen hingegen das Dominantwerden risikobereiter Abenteurer, die neue Welten erschließen und neue Mentalitäten durchsetzen. Einige lassen den Kapitalismus aus überschaubaren Zentren erwachsen, etwa den oberitalienischen Handelsstädten oder den Niederlanden und England, andere rekurrieren auf ein Weltsystem. Die Vorlesung wird diese Theorien darstellen und sichten und dabei zuletzt auch die Frage nach der Zukunft des Kapitalismus aufnehmen. |
Literatur |
Fernand Braudel: Die Dynamik des Kapitalismus [1985], Stuttgart 1986.
Milton Friedman: Kapitalismus und Freiheit [1962], Frankfurt/M. 2002.
Otto Hintze: Feudalismus - Kapitalismus, hg. von G. Oestreich, Göttingen 1970.
J. Kromphardt: Konzeptionen und Analysen des Kapitalismus – von seiner Entstehung bis zur Gegenwart, Göttingen 31991.
Werner Sombart: Der moderne Kapitalismus [1902], 3 Bde., München 1987.
Josepf Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie [1946], München 1980 u.ö.
Immanuel Wallerstein: Das moderne Weltsystem [1974/80], Frankfurt/M. – Wien 1986-2004.
Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, mehrere Ausgaben. |