Kommentar |
Staaten und ihre Gesellschaften in Asien, zum Beispiel arabische oder süd- und südostasiatische, werden oft nur aufgrund der dort vorherrschenden Religionen zur Kenntnis genommen. Das hat historische Ursachen. In Süd- wie Südostasien haben Religionen als Ausdruck regionaler und nationaler Kulturen im Zuge der europäischen Kolonialherrschaft eine wachsende Politisierung erfahren. Die Folgen dieser Kulturwahrnehmung sind auch den den postkolonialen Nationalstaaten zu finden. Gezielt suchten und suchen sich auch heute noch nationalistische Politiker Elemente von Hinduismus und Islam zur Beförderung ihrer politischen und persönlichen Ziele. Das Seminar soll auf das Spannungsverhältnis verweisen, wie es durch die europäische Kolonialherrschaft entstanden ist und in den postkolonialen Staaten weiterlebt. |