Kommentar |
Wir deuten zu schnell und verstehen zu viel, das Fast-Reading dominiert die heutigen Lesegewohnheiten. Unser Seminar steuert selbstironisch dagegen, indem es die Textauslegung als Slow Movement auffasst: Close Reading und Wort-für-Wort-Kommentar sind die bekanntesten, jedoch bei Weitem nicht die einzigen Praktiken eines solchen Lektürezugangs. In unserem Seminar werden wir versuchen, einige wenige – kurze – polnische und belarussische Texte möglichst lange zu lesen. Im Paket sind hermeneutisches Stolpern sowie – selbstverständlich – die kritische Reflexion des eigenen interpretatorischen Versagens. Die Veranstaltung richtet sich an diejenigen, die dem Makro das Mikro vorziehen sowie niemals ihren langsamen, aber sicheren Zweifel gegen schnelle Weisheiten und Wahrheiten tauschen würden.
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