Kommentar |
Niemand wird als Antisemit geboren. Menschen werden aufgrund spezifischer sozialpsychologischer, politischer und gesellschaftlicher Prägungen zu Antisemiten. Nach den methodologischen Vorüberlegungen über Biographien und die Schwierigkeiten biographischer Zugänge sollen die Lebenswege und Entwicklungen einflussreicher und repräsentativer Antisemiten aus Deutschland und Österreich untersucht werden. Im Mittelpunkt steht jeweils die Frage, was die Menschen in ihrer politischen Sozialisation zu Antisemiten gemacht hat, was ihren Antisemitismus auszeichnete und wie ihre antisemitische Haltung in ihrem Handeln zum Ausdruck kam. |
Literatur |
Jean-Paul Sartre, Betrachtungen zur Judenfrage. Psychoanalyse des Antisemitismus, Zürich 1948;
Nathan W. Ackerman, Marie Jahoda, Anti-Semitism and Emotional Disorder. A Psychoanalytic Interpretation, New York 1950;
Christian Klein (Hg.): Hanbuch Biographie. Methoden, Traditionen, Theorien, Stuttgart - Weimar 2009.
Pierre Borurdieu, Die biographische Illusion. in: Bios 3 (1990), H. 1, S. 75-81; auch in: Ders., Praktische Vernunft. Zur Theorie des Handelns. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1998, S. 75-82. |