Das Seminar erforscht theoretisch und in einer experimentellen Objektpräsentation den Nachlass des Mediziners und Mikrobiologen Robert Koch (1843–1910). In der universitären Sammlung finden sich private Briefe und wissenschaftliche Korrespondenzen, Gastgeschenke und Fotografien von Forschungsreisen, Urkunden und Medaillen.
Im Zentrum des Seminars steht die Frage, welche Aussagen diese Objekte über die Person Robert Koch, sein Wirken, sein Umfeld und seinen gesellschaftspolitischen Kontext ermöglichen. Zugleich soll aber auch kritisch reflektiert werden, dass die Rückschlüsse von Archiviertem auf die Biografie immer unvollständig und bisweilen auch fiktiv bleiben.
Fragen, die wir uns stellen, sind: Wie gehen wir mit der Materialfülle und Komplexität der Themen um, wie treffen wir eine Auswahl und was ist erzählenswert? Wie positionieren wir uns zur Person Koch? Welche Formen der Präsentation können die verschiedenen Objekte für die Vermittlung aktivieren (Begleittexte, Audioessay, Szenografie, Lecture, etc.)?
Die Teilnehmer_innen wählen fünf Objekte aus dem Nachlass aus, anhand derer sie schlaglichtartig Aspekte der historischen Person Koch und seiner Forschung formulieren. Hierbei sind Studierende dazu eingeladen ihr jeweiliges fachliches Wissen einzubringen und die Objekte aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven zu betrachten. Schließlich sollen die Teilnehmer_innen experimentelle Zugänge des Ausstellens und kreative Strategien des Zeigens und Erzählens erproben. Diese präsentieren sie öffentlich bei der »Langen Nacht der Wissenschaften« am 24.06.2017
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