Kommentar |
Die Lyrik und ihr Lesen hängen auf vielfältige Art und Weise mit bestimmten Ereignissen und Effekten des physiologischen „Lebens“ zusammen (z.B. durch die Figurationen der in ihr sehr wichtigen Stimme). Nietzsche variierend könnte man sagen, die Lyrik dürfte das Medium der intensivsten „Stimulation zum Leben“ darstellen, welches Leben immer von seinen Ausnahmen heimgesucht wird. Sogar manifestiert dieses „Leben“ eine Art Ausnahme von der vorausgesetzten Kategorie des biologischen Lebens. Im Seminar werden einige wichtige Stationen dieses Zusammenhangs besprochen, etwa von Gottfried Benns Konzept eines „provozierten Lebens“ bis zur „biologischen Poesie“ Durs Grünbeins, mitsamt weiteren Beispielen aus den europäischen Literaturen. |