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Die Figur des Autisten - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 532826
Semester SoSe 2017 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 10:00 bis 12:00 wöch 18.04.2017 bis 18.07.2017  0.02 (Seminarraum)
Stockwerk: EG


Institutsgebäude - Sophienstraße 22-22a (SO 22)

  findet statt     25
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Göhlsdorf, Novina , MA verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Archäologie u. Kulturwiss Monobachelor ( Vertiefung: Kulturwissenschaft; POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Beifach ( POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Kernfach ( POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Zweitfach ( POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Science  Kulturwissenschaft Beifach ( POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Science  Kulturwissenschaft Zweitfach ( POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Science  Kulturwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kulturwissenschaft
Inhalt
Kommentar

„Total Strangers“ – so nannte der amerikanische Kinderpsychiater Leo Kanner 1943 eine Gruppe seiner Patienten. Sie seien anderen gegenüber gleichgültig, würden nicht kommunizieren, lebten in einer eigenen Welt. Kanner bezeichnete sie als „autistisch“ (selbstisch). Zeitgleich beschrieb der Kinderarzt Hans Asperger in Wien „autistische Psychopathen“: Kinder ohne sozialen „Instinkt“. Autismus, als eigenständiges Syndrom, war in der Welt.

Heute versteht man Autismus als „tiefgreifende Entwicklungsstörung“, die sich im Kindesalter zeigt, aber ein Leben lang anhält. Nach aktueller Definition äußert sich Autismus v.a. in beeinträchtigter Kommunikations- und Sozialfähigkeit und eingeschränkten, repetitiven Verhaltensmustern. Der enorme Anstieg der Diagnosen wird oft zur „Epidemie“ erklärt. Autismus ist Gegenstand zahlloser wissenschaftlicher Studien, aber auch Thema in Presse und Internetforen. In Romanen, Filmen und Serien treten autistische Figuren auf. Der prototypische Autist, in den 1940er Jahren ein stummes, psychotisches Kind, ist derzeit ein hochintelligenter Nerd mit außergewöhnlichen Talenten. Zugleich werden Äußerungen von Menschen mit Autismus vernehmbarer. Viele von ihnen kämpfen dafür, dass er nicht als Defizit gesehen wird, sondern als Ausdruck menschlicher Vielfalt.

Anhand von psychiatrischen, literarischen und populärkulturellen Autismus-Darstellungen gehen wir der Kultur- und Wissensgeschichte des Autismus nach. Innerhalb welcher kultureller Kontexte sind bestimmte Konzepte des Autismus entstanden? Wie tragen wissenschaftliche und künstlerische Darstellungsweisen – und ihre gegenseitigen Resonanzen – zu unserem Wissen von Autismus bei? Und worin liegt die heutige Prominenz ‚des Autisten’ begründet? Lässt er sich als zeitdiagnostische Figur verstehen, an der sich wesentliche Fragen und Debatten unserer Zeit ablesen lassen?

Prüfung

schriftliche Hausarbeit, mündliche Prüfung

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2017. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin