Zwischen 1880 und den 1960er-Jahren werden vorwiegend im Süden der USA etwa 5000 Menschen, zum größten Teil afroamerikanische Männer, bei sogenannten «Lynchings» ermordet. Besondere mediale Streuweite erhalten die teilweise unter großem Zuschauerandrang stattfindenden Spektakel durch Fotografien und Postkarten.
Im Seminar wollen wir einerseits der Gewaltgeschichte der Lynchings nachgehen. Wie entwickeln sie sich historisch? Welche Diskurse finden statt? Welche Strategien der Subversion und Intervention gibt es? Mit diesen Fragen eng verbunden fokussiert das Seminar andererseits auf die «visuelle Kultur des Lynchings» (L. Hentschel) in den USA um 1900. Wie werden Lynchings ins Bild gesetzt? Wie verhält sich die Visualität zum Lynching-Diskurs? Wie hängen Fotografie und Film als eminent «moderne» Technologien mit den scheinbar archaischen Gewalttaten zusammen?
Im Seminar sollte ebenso über unsere Betrachter*innenperspektive diskutiert werden. |