Diktaturen waren nicht nur Systeme politischer Herrschaft, sie zielten auch auf eine Steuerung ökonomischer Prozesse. Dies galt nicht nur für die sozialistischen Diktaturen, welche die Wirtschafts- und Eigentumsverfassung zum Dreh- und Angelpunkt machten, sondern auch für die faschistischen Systeme einschließlich seiner extremsten Variante, dem deutschen Nationalsozialismus. Das Seminar untersucht das Verhältnis von Ökonomie und Diktatur unter verschiedenen Fragestellungen: 1. Welche Rolle spielten wirtschaftliche Krisen für die Entstehung und Legitimierung diktatorischer Herrschaft? Mit welchen Instrumenten steuerten Diktatoren die Ökonomie? Wie wirkte sich die Mobilisierung der Wirtschaft auf Kriegsführung und Ausbeutung der besetzten Gebiete aus? Haben Diktaturen die wirtschaftliche Entwicklung eher beschleunigt oder verlangsamt, und welches Erbe haben sie hinterlassen?
Diese und andere Fragen sollen in dem Forschungsseminar auf der Grundlage einschlägiger Forschungsliteratur diskutiert und anhand individueller Projekte der Teilnehmer/innen vertieft werden. Als Leistungsanforderung wird regelmäßige und aktive Beteiligung erwartet, die Bereitschaft zur intensiven Lektüre sowie die Anfertigung eines 15-seitigen Forschungsberichtes.
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