Unter der programmatischen Vorgabe, „entangled History“, „histoire croisée“ oder auch verflochtene Geschichte zu betreiben, hat sich die historische Forschung in den letzten Jahren immer stärker um die Erkundung von Transferbeziehungen zwischen unterschiedlichen kulturellen Bereichen bemüht. Dabei geht es darum, die Prozesshaftigkeit von Austauschbeziehungen zu untersuchen, sowie nach möglichen Vermittlungsstrategien und auch Missverständnissen zu fragen. Eine methodische Möglichkeit, diese Forderungen einzulösen, besteht in der Fokussierung auf einzelne, an Schnittstellen stehende historische AkteurInnen: Reisende, Abenteurer, Kaufleute, Missionare, kulturelle VermittlerInnen, die als DolmetscherInnen und ÜbersetzerInnen tätig waren oder auf andere Art und Weise wissenschaftliche und intellektuelle Mediation betrieben. In dieser Veranstaltung soll anhand der Lektüre von besonders interessanten Beiträgen aus diesem neuen Forschungsfeld methodisches Fragen geübt werden; darüber hinaus wird es möglich sein, eigene Forschungsideen zu entwickeln.
|